Connectivity

Wir steuern energetisch gesehen auf einen Wandel zu, den man mit dem Wechsel von der Nacht zum Anbrechenden Tag vergleichen kann. Die Paradigmen dieser Zeit markieren die Auseinandersetzung der Menschheit mit ihrem Urgrund. Der Fortschritt der Technologie, insbesondere der Informationstechnologie und der Connectivity der existierenden Systeme einerseits und die existentielle Frage des Umgangs mit unseren Ressourcen auf der ökologischen, wie auf der ökonomischen Ebene andererseits zwingt uns in einen Bewusstseinswandel in Bezug auf unser Mensch-Sein. Anachronistisch zu diesem Befund wirken die rückwärtsgewandten Bewegungen dogmatischer Religiosität, wie nationalistischer Strebungen, die alle genährt werden aus der Angst vor Verlust an Eigentum, Identität, Überfremdung, Mangel und Armut. Diese zur Globalisierung menschlicher Entwicklung entgegengesetzten Strömungen sind Ausdruck der besonderen Logik dieser Welt: der dualen Sichtweise auf das Leben selbst. Dieser Logik wohnt inne, dass wenn einer mehr hat, der andere weniger hat, dass das Glück des Einen zugleich einen Mangel beim Anderen auslöst. Diese Sichtweise ist über Jahrtausende gewachsen und hat in den wissenschaftlichen Erklärungen über die Welt ihre Wiederspiegelung gefunden. 

Gleichzeitig hat die Globalisierung zu einer nie zuvor dagewesenen Durchmischung spiritueller, religiöser, erfahrungswissenschaftlicher und heilkundlicher Erkenntnisse geführt. Diese wurde vor allem von den westlichen und östlichen intellektuellen Eliten vorangetrieben, die heute zu einer Öffentlichkeit, insbesondere durch das Internet, geführt haben, die jedem, der Zugang hat, ermöglicht teilzunehmen. Wir sind also neben der Globalisierung in einem Zeitalter des Individualismus angekommen, das dem Einzelnen Entfaltungs- und Erkenntnismöglichkeiten und Zugang zu Wissen erlaubt, wie zuvor nie möglich. Durch die Internet – Connectivity kann plötzlich der Einzelne Einflussmöglichkeiten wirksam werden lassen, die sowohl die eigene individuelle Beziehungsgestaltung in der Welt, wie auch die gesellschaftlichen Steuerungsprozesse der Meinungsbildung und der Politik betreffen. Andererseits hat die gewachsene maschinengestützte Connectivity auch wiederum Wirkungsprozesse in Gang gesetzt, die eine Machtkonzentration auf der ökonomischen und politischen Ebene bedeutet und damit die Konstitution von gesellschaftlichen Steuerungs- und Willensbildungsprozessen, z.B. Wahlen oder mediale Informationsmacht bestimmt.

Die Menschheit wird sich transnational ihrer Vernetzungsmöglichkeiten bewusst und ist gleichzeitig mit den Verlustängsten des EGO konfrontiert, die sich durch die Geschichte des letzten Zeitalters (25000 Jahre) bis in die Gegenwart des monopolisierten Weltkapitalismus hinein organisiert haben. Der zunehmenden Verbundenheit auf globaler und informationeller Ebene, den zunehmenden Austauschmöglichkeiten der Individuen steht eine zunehmende Ungleichheit der Weltbevölkerung und Machtkonzentration der Monopole gegenüber. Diversifikation der Möglichkeiten und Konzentration von ökonomischer Macht prallen förmlich aufeinander. Dieses Spannungsfeld wirkt sich gegenwärtig durch die auf 7,..Milliarden angewachsene menschliche Weltbevölkerung, während unsere intelligenten Mitwesen – Tiere und Pflanzen – in ihrer Diversifikation zunehmend absterben.

Diese Lage fordert Reflexionen über das Wesen der Menschheit und des Menschseins, die ein integrales Bewusstsein ermöglichen, das die aus dem Mangel und der Angst geborenen Bewusstseinsformen ablöst, die den spirituellen, mentalen, emotionalen und psychoenergetischen Möglichkeiten des Menschen nicht gerecht werden. Solange sich dieser Bewusstseinswandel nicht vollzogen hat werden wir in der äußeren Welt Ungerechtigkeit, Ignoranz und Ungleichheit nicht ausmerzen. 

Der HerzKreis ist in dieser Hinsicht eine Übung in Erinnerung. Eine Erinnerung an unsere ursprüngliche Natur des Menschseins. Diese ursprüngliche Natur ist die energetische Einheit des Lebens, die sich in jeder unserer Herzaktionen widerspiegelt. Unser Herz ist auf der materiellen Ebene unserer Körper aus der psychosomatischen Sicht das integrative Organ, das alles mit allem verbindet. PEARSELL nannte diese integrative Fähigkeit des Herzens „infoenergetische Einheit“. In all den Phänomenen des Zeitgeistes, wie ich oben skizziert habe, ist diese Fähigkeit des Herzens zur energetischen Einheit die innere Entsprechung, die die äußere materielle Welt der Connectivity mit all ihrer Anarchie als Gegengewicht erfordert. Also weiter herzbewegt üben.

Michael Schmidt